Sonntag, 20. Oktober 2013

REVIEW: ELIMI - THE SEED (Black Metal, 2011)






Elimi ist eine Underground (Black) Metal Band aus Schweden welche, seit der alte Bassist im Jahre 2008 Suizid beging, aus drei Mitgliedern besteht. Der Name „Elimi“ wurde übrigens einer Geschichte über einen Pfarrer entlehnt, der einen Pakt mit Satan eingeht und ist der Name eines Dämons. Die Schweden spielen eine relativ anspruchsvolle, stilistisch versierte Form von Black Metal und haben seit 2004 eine Demo, zwei Vollalben und eine EP veröffentlicht. Letztere trägt den Namen „The Seed“ und wurde im Jahre 2011 von deutschen Black Metal Labels „Obscure Abhorrence“ und „Art of Propaganda“ in Zusammenarbeit veröffentlicht und stellt das aktuellste Werk der Band dar. 



Der erste Track „The Seed“ startet mit einer langen, melancholischen Picking Passage, welche direkt beweist, auf welch hohem Niveau die Band sich technisch bewegt. Das nahezu geniale Gitarrensolo, was die Begleitung untermalt steigert die Emotionalität des Stückes ungemein, sodass man denken könnte, dass man es mit einer Post Rock bzw. Metal Formation, statt mit einer Black Metal Band zu tun hätte. Nachdem dem Solo etwas über 2 Minuten Zeit gegeben wurde um sich zu entfalten, startet der aggressivere, schnellere Teil des Stücks, welchen man wohl als den „wahren“ Sound Elimis sehen könnte. Auch hier erscheint das Riffing sehr ausgefeilt, abwechslungsreich und emotional, jedoch gesellt sich durch die verzerrten Akkorde eine gewisse Härte hinzu, welche jedoch keineswegs im Gegensatz zu der zuvor aufgebauten Stimmung steht. Die Vocals wechseln zwischen dunklen, Death Metal artigen Growls und hellem Black Metal Gekreisch, wobei die von den Growls begleiteten Passagen durch ihr schleppendes Tempo und die etwas anspruchsvolleren Melodien eher an melodischen Death Metal (vielleicht eine härtere Version von Opeth?) erinnern. Der Black Metal Gesang wird auch von Klängen begleitet, welche man eher dem Black Metal zuordnen könnte. Alles ist schneller und aggressiver, jedoch kann ergänzen sich die beiden Seiten der Medaille eher, als dass sie sich widersprechen. Es folgen weitere Tempiwechsel und Variationen der bekannten Themen, welche auf die selbe Art wirken: abwechslungsreich, aber dennoch stimmig. 



Der zweite Track „King of the Red Desert“ gestaltet sich anfangs um einiges simpler und eingängiger und ist wohl vom Klangbild eher dem reinen Black Metal zuzuordnen. Midtempo und Schnelligkeit wechseln sich ab, die Akkorde und die Vocals bewegen sich irgendwo zwischen hart und melancholisch, so wie man es von dieser Musikrichtung gewohnt ist. Das Gekreische passt perfekt und auch die Stimmung kommt nicht zu kurz, so wie es bei solide gespieltem Black Metal oftmals der Fall ist. Nach dem stürmischen Anfang folgt ein längeres Intermezzo, welches an den Anfang von „The Seed“ erinnert. Langsames, atmosphärisches Picking, das sich über eine verhältnismäßig lange Zeit erstreckt und sich sehr gut entfaltet. Danach folgen wieder aggressivere Passagen, in denen vor allem das Drumming die sehr schönen Melodien gekonnt unterstreicht.

Fazit: Elimis „The Seed“ ist eine sehr anspruchsvolle, melodische und qualitativ hochwertige EP, welche mit etwas über 20 Minuten Spielzeit auch nicht zu kurz ausgefallen ist. Die Musiker beherrschen ihre Instrumente perfekt, vermischen Härte und emotionale, nachdenkliche Passagen gekonnt und erschaffen so eine Mischung aus Black Metal und melodischem, anspruchsvollen Metal, welche auf spielerisch höherem Niveau abläuft, wie man es von vielen minderwertigen Bands dieser Art gewohnt ist. Die eigentliche Stärke liegt im Abwechslungsreichtum und den erhabenen Melodien, welche diese EP zu einem sehr gelungenen Vertreter seiner Zunft machen, der sich für Freunde solcher eigensinniger Klänge als absolut lohnenswert herausstellen dürfte.

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