Nach einer langen Geschäftsreise bemerkt Mark, dass seine
Frau Anna noch abweisender und verschlossener ist, als sie es sowieso schon
war. Getrieben von Eifersucht versucht er ihren neuen Freund ausfindig zu
machen. Er ahnt jedoch nicht, dass der, der ihr so den Kopf verdreht hat noch
nicht einmal ein menschliches Wesen ist.
„It’s about
a woman fucking an octopus“. Mit diesen Worten betitelte der polnische
Regisseur Andrzej Zulawski seinen im Jahre 1981 in Westberlin gedrehten Film „Possession“.
Nach der Sichtung entpuppt sich dieser Slogan als ähnlich banal, wie es schon
beim total missglückten Titel „The Pig Fucking Movie“, mit welchem der
grandiose „Vase de Noces“ in der Vergangenheit beleidigt wurde, der Fall war.
Obwohl dies sicherlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen ist bzw. war, ist
die Beschreibung dennoch alles andere als falsch. Prinzipiell geht es bei „Possession“
wirklich um eine Frau, die einen Oktopus fickt. Doch warum wirkt dieser Spruch
trotzdem so unangebracht? Ganz einfach deshalb, weil „Possession“ einfach so
viel mehr ist als das. Der Film vereinigt so viele verschiedene Genres in sich,
dass es auf Anhieb unmöglich wäre, sich auf eines festzulegen. Charakterdrama,
Horror, Thriller, Experimentalfilm und Mystery, von all diesen Gattungen sind Elemente
vertreten, jedoch ist „Possession“ einfach zu vielschichtig und schlichtweg
intelligent, um sich vor einen Karren spannen zu lassen. Dieses Ausnahmewerk
wurde übrigens in der Vergangenheit um eine dreiviertel Stunde zensiert und
genoss in England den zweifelhaften Status eines „Video Nasty“. Doch was macht
Possession so besonders?