Jan Warnke ist der Betreiber des deutschen Labels GERÄUSCHMANUFAKTUR und der kreative Kopf hinter mehreren Sound Art und Noise Projekten. Viel könnte über seine Arbeit gesagt werden, doch am besten ist es wohl, wenn ohne weitere Umschweife das Interview präsentiert wird, das ich mit Jan führen durfte:
TM:
Grüß dich, Jan! Zunächst einmal danke für das Interview. Für
alle, die dich noch nicht kennen: Wer bist du und was tust du?
Jan
Warnke: Hey! Mein Name ist Jan Warnke und ich
betreibe das
2011 von mir gegründete GERÄUSCHMANUFAKTUR Label für alle
experimentellen Spielarten der Noise-Kunst, und produziere seit ca.
2008 unter meinem eigenen Namen wie auch unter meinem Projekt
J.Adolphe Noise, Power Electronics und Ambient Noise. Entwickelt hat
sich dies alles aus meinem
Interesse an Synthesizern, Effekt-Geräten und der mir anhaftenden
Neugier und dem Willen diese Maschinen selbst zu bauen bzw. zu
konstruieren und umzusetzen. Parallel dazu begann ich mich damals
sehr intensiv für die Black Metal, Noise- und Industrial-Kultur zu
interessieren. Ursprünglich habe ich aber einen Punk-und Hardcore
Background.
TM:
Eines deiner Projekte ist J. Adolphe. Was kannst du uns über Themen
und Ausrichtung sagen?
JW:
J.Adolphe ist so etwas wie mein Alter-Ego! Ein
Projekt, welches mir ermöglicht, bestimmte Eindrücke aus meinem
Leben, meiner Arbeit und meinen Interessen künstlerisch umzusetzen
und „verborgene Gedanken“ auszusprechen.
Manchmal auch so etwas wie mein „Schatten“ durch den ich meine
Wahrnehmung doppeln kann.
TM:
Von all deinen Projekten geht J. Adolphe wohl am meisten in die
klassische Harsh Noise und Power Electronics Richtung. Dennoch ist
der Klang sehr progressiv. Was sind die Gemeinsamkeiten und
Unterschiede zwischen J. Adolphe und zB einem „reinen“ PE
Projekt?
JW:
Bei J.Adolphe versuche ich die Tradition des Bruitismus einfließen
zu lassen! Die Grundlagen meiner „Klänge“ bilden oft einfache
Geräusche! Ich versuche jedoch auch die szene-typischen "Klischees"
klangtechnisch zu verformen, so dass die Themen, die ich in den
einzelnen Veröffentlichungen verarbeite, auch aus unverfänglicheren
Blickwinkeln betrachtet werden können.
TM:
Bislang schien jedes J. Adolphe Release so etwas wie ein Konzeptalbum
zu sein. Gibt es einen roten Faden bzw. verbindende Elemente zwischen
all den Veröffentlichungen?
JW:
Einen roten Faden gibt es nicht wirklich! Aber so etwas wie eine sich
immer mehr in den Vordergrund rückende Thematik, die sich eng an
meine Erlebnisse, Interessen und letztendlich auch meinen Alltag
ausrichten. Ich kann jeder meiner Veröffentlichungen einen
bestimmten Punkt, oder auch Wendepunkt in meinem Leben zuordnen.
Somit wäre doch so etwas wie ein verbindendes Element vorhanden!
Natürlich
auf einer persönlichen Ebene! Dazu wäre noch zu erwähnen, dass die
J.Adolphe Kassetten nicht in chronologischer Reihenfolge verfasst
bzw. veröffentlicht wurden.
Meine
ersten Aufnahmen sind doch eher geprägt von sexuellen Abgründen,
Hörigkeit und Lust. Die späteren Sachen beschäftigen sich jedoch
mit anderen tiefgründigeren Themen. Epistemische Erkenntnis zum
Beispiel entstand ein paar Monate nach der Geburt meiner Tochter.
Darin habe ich viele meiner Ängste verarbeitet, die sich aus der
Bewusstheit entwickelten wie fragil aber auch schön das Leben ist.
TM:
Wie viele Post-Industrial Projekte, verwendest du auch Themen, die
mit Sexualität bzw. Paraphilie in Verbindung stehen. Dennoch scheint
die Präsentation weniger „schockierend“ zu sein, als es
normalerweise der Fall ist. Wie würdest du deine Herangehensweise
beschreiben?
JW:
Jedes einzelne Release durchläuft einen gewissen Prozess. Ich gehe
jedoch recht unterschiedlich an die jeweilige Umsetzung heran. Wenn
ein Konzept steht, versuche ich intensive Recherchen zu betreiben und
jedes Detail zu planen. Bei J.Adolphe improvisiere ich oftmals auch
sehr viel und lasse intuitiv meinen Gedanken und Emotionen freien
Lauf.
TM:
Dein letztes Release trug den Namen „To Praise Prothesis“. Wie
kamst du auf das Thema? Wurdest du durch Künstler wie Witkin
inspiriert?
JW:
„To Praise Prosthesis“ ist ein Konzept in dem tatsächlich alles
zusammen kam! Meine Arbeit als Orthopädie-Techniker und meine
Erlebnisse aus dieser Zeit mit einem sehr speziellen Kunden! Haha!
Aber
natürlich inspirierte mich auch mein Interesse an Paraphilien wie
Acrotomophily, Prothesen – und Orthesen Fetisch, victorianische
Anatomie, die Geschichte der Orthopädie,
aber auch die Kunst – insbesondere die wunderbaren Werke
von Joel-P. Witkin oder die Collagen von Karel Teige.
TM:
Die einzelnen Releases klingen teilweise sehr unterschiedlich. Ist es
dir wichtig auf jedem deiner Releases irgendwie anders zu klingen?
Ist dir Abwechselung wichtiger als Wiedererkennungswert?
JW:
Ja! Denn so unterschiedlich die Releases teilweise klingen, so
unterscheiden sie sich auch vom Konzept! Es ist nicht so, dass ich
noch auf der Suche bin nach einem Stil oder so etwas! Viel mehr ist
es so, dass ich sehr vielfältig arbeiten möchte und der einzelnen
Geschichte immer einen individuellen, klanglich passenden und optisch
repräsentativen und stimmigen Rahmen bieten möchte. Und ganz
ehrlich, ich bin nicht an „Plastik-Noise“ interessiert, wo alles
vorhersehbar und ähnlich ist, und man das Gefühl bekommt, dass es
irgendwie „lieblos“ produziert wurde.
TM:
Weiterhin arbeitest du unter deinem echten Namen Jan Warnke. Welche
Klänge erschaffst du unter diesem Namen und inwiefern unterscheidet
sich der musikalische Output von dem von J. Adolphe?
JW:
Unter meinem eigenen Namen bringe ich meine eher experimentellen
Arbeiten heraus! Die Sachen sind dann meist im Bereich des
metaphysischen angesiedelt. Teilweise sind aber die Übergänge
fließend zwischen beiden Projekten. In Jan Warnke steckt auch immer
etwas J.Adolphe und umgekehrt!
TM:
Wieso siehst du deinen echten Namen als den passendsten für das
Projekt an? Sind die Themen vielleicht persönlicher?
JW:
Ganz genau! Bei „The Echoes Of The Gestapo Cellar“ zum Beispiel,
in dem ja die Liebesgeschichte zweier Menschen und deren tragisches
Ende im Vordergrund steht, erscheint es mir einfach passender und
auch persönlicher sowohl die Produktion als auch die Präsentation
unter meinem Namen durchzuführen.
TM:
Wie kam es zur Zusammenarbeit unter dem Namen Fantom Auditory
Operations ?
JW:
Fantom Auditory Operations – The Echoes Of The Gestapo Cellar ist
das gemeinsame Projekt zwischen Michael Esposito, Ampheamne Logic und
Mir!
Ich
habe mich schon immer für Parapsychologie und Geister interessiert
und vor allem für Friedrich Jürgenson, dem schwedischen Opernsänger
und Künstler, der über Tonbandgeräte und Radios mit den Toten
kommuniziert hat.
Es
lag dann wohl in der Natur der Sache, dass ich ein großer Fan von
Michael Espositos Arbeit und Kunst bin!!!
Ich
bestellte ein paar ältere Releases von ihm bei Discogs und stellte
fest, dass ich es direkt mit Michael zu tun hatte. So kamen wir in
Kontakt. Er interessierte sich für das Label und meine J.Adolphe
Kassetten und ich holte mir ein paar Tipps zum Thema EVP-Aufnahmen.
Michael
bot mir dann an, meine Aufnahmen aus dem Gestapo Keller in Osnabrück
nach EVPs zu durchsuchen (was ich total dankbar annahm, da es um
Material von mehreren Stunden ging!!!) und gemeinsam verabredeten wir
etwas daraus zu machen! Ich fragte dann meinen Freund Christian
Stadsgaard (Posh Isolation/Damien Dubrovnik) ob er Lust hätte
mitzumachen. So entstand dann schließlich „The Echoes Of The
Gestapo Cellar“! Ich bin sehr stolz auf dieses Release!!!
TM:
Wie kam dir die Idee zu „Your Child – The Unknown Creature“?
JW:
Haha! Die Idee zu diesem „experimentellen Hörspiel“ kam mir
durch meine Familie.
Wir
haben irgendwann als Matilda etwa 1 Jahr alt war, über bestimmte
Erziehungsstile und Aufklärung diskutiert um dann immer wieder
scherzhaft auf Oswald Kolle und seine Filmchen zu sprechen zu kommen.
„Dein
Kind das unbekannte Wesen“ vereint ja dann beides! Ich habe mir den
Film angeschaut und dachte dass es doch eine super Idee wäre, mal
was lustiges daraus zu machen...
TM:
Hast du derzeit noch andere Projekte am laufen, von denen du
vielleicht berichten möchtest?
JW:
Für Geräuschmanufaktur habe ich eine Serie mit Live-Aufnahmen
geplant, sowie eine kleine Reihe von Collaboration-tapes mit HNW –
Künstlern. Da bin ich sehr gepannt!!! Die ersten Releases stehen
schon fest.
Neben
J.Adolphe habe ich noch mein De Chauliac Projekt (Electro-Acoustic
und Tape-Manipulation). Außerdem arbeite ich an einem neuen Zine mit
meinen Kollagen und kleinen Geschichten.
TM:
Laut den gängigen Quellen bist du erst vor kurzem musikalisch in
Erscheinung getreten. Gab es vorher schon (eventuell ungelisteten)
Output?
JW:
Ich bin sehr skeptisch mit meinen eigenen Aufnahmen! Vor allem meine
älteren Sachen sind tatsächlich nur an Freunde weitergegeben
worden.
TM:
Du betreibst das Label Geräuschmanufaktur. Wie kam es zur Gründung
und welche Ziele verfolgst du?
JW:
Geräuschmanufaktur war zunächst einmal nur als Plattform gedacht um
meine selbstgebauten Synthies und Noise-Maschinen zu verkaufen. Dann
habe ich jedoch meine ersten Kassetten und CDrs mit dem „Logo“
versehen und schließlich die Idee weiter gesponnen, ein Label zu
gründen.
TM:
Was muss ein Künstler mitbringen, um auf deinem Label released zu werden?
Welche Kriterien müssen erfüllt werden?
JW:
Das ist sehr unterschiedlich! Das erste Release das ich FÜR jemanden
herausgebracht habe war ja das von Nematomorpha. Isaac ist ein guter
Freund und ich mochte schon immer seine Sachen sehr gerne. Ich habe
dann auch sein Debüt auf Waterpower gemastert.
Bei
Michael Esposito habe ich mich sehr gefreut das er Lust hatte mit mir
zusammen zu arbeiten! Durch Ihn kam ich dann in Kontakt zu CM von
Hausswolff, Francisco López und einigen anderen interessanten
Künstlern. Michael hatte sozusagen die weitere Entwicklung des
Labels maßgeblich mit geprägt, worüber ich in übrigen sehr
glücklich bin!
Aber
um deine Frage etwas genauer zu beantworten: Das gesamte Konzept muß
stimmig sein und meiner Auffassung nach zum Label passen! Es ist dann
ziemlich egal ob es ein bekannter Künstler oder ein „Newcomer“
ist! Gegenseitige Sympathie ist natürlich auch wichtig!
TM:
Wenn man sich den Backkatalog deines Labels anschaut, scheinen die
Künstler Francisco Lopez, Michael Esposito und C.M. Von Hausswolff
eine größere Rolle zu spielen. Was fasziniert dich an ihnen und wie
kam es zu der Zusammenarbeit?
JW:
Der größte Teil des Outputs dieser Künstler ist meiner Meinung
nach sehr interessant! Alle drei haben wegweisende Arbeiten kreiert!
Francisco López „La Selva“ Album ist eines der absoluten
Lieblingestücke in meiner Sammlung.
Michaels
und CMs Theorien, Ideen und daraus resultierende Kunst, bzgl. der
Kommunikation mit den Toten fasziniert mich einfach total! Das
betrifft auch alle anderen Künstler die sich in dem Zusammenhang mit
dem Metaphysischen beschäftigen, wie Francisco Meirino, Michael
Münnich und Pietro Riparbelli.
TM:
Du hast Tapes von den altgedienten HNW Ikonen Dead Body Collection
und Vomir veröffentlicht. Wie stehst du zum stellenweise
umstrittenen HNW „Trend“?
JW:
Ich bin was das Thema HNW angeht selbst sehr stark eingeschränkt, da
ich tatsächlich gar nicht so ein großer Fan dieses Genres bin! Ich
muß jedoch zugeben das es in diesem Bereich ein paar Künstler gibt
die ich mag und deren Arbeiten mich auch interessieren. Vomir und
Dead Body Collection (oder Romain Perrot und Aleksandar Nenad)
schaffen es meiner Meinung nach tatsächlich eine gewisse Stimmung
vermitteln zu können! Ich mag Romains Konzept von HNW und die, in
Aleksanders (besonders in den neueren) Aufnahmen wahrnehmbaren,
„traurigen Untertöne“.
Ansonsten
finde ich die Sachen von Die Reitenden Leichen sehr gut!!!!
TM:
Du scheinst relativ viel wert auf Präsentation zu legen. Kommen die
Collagen auf den Covern von dir? Sollte die Präsentation in diesem
Bereich eine tragende Rolle spielen, oder ist es eher eine angenehme
Beigabe?
JW:
Ja, die meisten Collagen und der größte Teil des Artworks kommen
von mir. Aber auch Francisco Meirino, Manuel Pereira und Philip
Marshall haben bei einigen Releases das Artwork gestalltet! Vor allem
bei meinen eigenen Veröffentlichungen lege ich auch sehr viel wert
darauf sie selbst zu gestalten. Das Artwork präsentiert ja
tatsächlich das Release!Ich versuche immer damit die Thematik
nochmals hervorzuheben oder sogar zu unterstreichen.
TM:
Neben dem gängigen Undergroundmedium Kassette bringst du z.B. auch
Flexidiscs. Bist du ein Freund „exzentrischer“ Formate?
JW:
Die Kassette ist nach wie vor mein Lieblingsformat! Es ist nicht nur
das „Undergroundformat“ sondern meiner Meinung nach auch das
ideale Medium für diese Art von Kunst! Das gilt auch für die Flexi.
Allein die Geschichte dieses Formats ist beeindruckend! Ein großer
Teil der Leute kennt die Flexi ja nur als Promo-Beigabe.
Ursprünglich wurden die „Flexis“ aber in der ehem. Sowjetunion
von Musik-Liebhabern auf alten Röntgenbilder geschnitten und illegal
verkauft oder weitergegeben. Also tatsächlich ein wahres
Underground-Medium.
Ich
bin auch an weiteren „exzentrischen“ Formaten interessiert!
Konkret gibt es Überlegungen mal etwas auf Tonband-Spule oder VHS
herauszubringen. Michael Esposito und CM von Hausswolff haben mal
ein gemeinsames Stück auf einen Wax-Zylinder veröffentlicht! Finde
ich auch total spannend. Absolut genial sind die sehr speziellen
Sachen auf Radical Matters Editions Label!!!
TM:
Man kann die meisten deiner Releases als MP3 auf Bandcamp
herunterladen, was vielleicht etwas unüblich ist. Was hat dich dazu
bewegt, deine Musik jedem quasi umsonst zugänglich zu machen?
JW:
Das kann ich gar nicht genau sagen! Kostenlos gibt es den Download
erst, wenn etwas tatsächlich bei mir ausverkauft ist! Ansonsten
zahlt man dafür auch! Ich wollte damit auch nur ein digitales Format
anbieten. Ich habe von ein paar Interessierten entsprechende Anfragen
bekommen und darauf reagiert. Super nett ist es, wenn die Leute dann
freiwillig sogar dafür bezahlen! Eine tolle Wertschätzung!
TM:
Es scheint einen Art unterschwelligen Clinch zwischen den
„geisteskranken“ Power Electronics Anhängern und den
Experimental- „Hipstern“ zu geben. Gibt es in deinen Augen viele
Vorbehalte gegenüber experimentelleren Klängen? Wenn ja, warum?
JW:
Was du beschreibst, gibt es tatsächlich nur unter der Zuhörerschaft!
Da bin ich mir sicher. Die Künstler, die ich kenne, ob sie nun aus
der einen, oder der anderen Ecke kommen, sind alle sehr interessiert
und aufgeschlossen! Es gibt diese Tendenzen, aber die Gründe dafür
kenne ich nicht! Ich vermute mal ein „True“-Ding dahinter....
TM:
Du scheinst ein großer Freund von analogen Synthesizern zu sein.
Arbeitest du rein analog? Mit welchen Geräten erzielst du die besten
Resultate? Wann fing die Leidenschaft an?
JW:
Meine Leidenschaft fing schon recht früh an! Ich mochte als Kind
schon Synthesizer-Sounds. Meine Eltern waren noch sehr jung und haben
dem entsprechend auch viel NDW und 80s Popmusik gehört. Auch als
meine Freunde schon alle Slime und Toxoplasma hörten, faszinierte
mich die Plattensammlung meines Onkels! Da gab es Joy Division,
Kraftwerk, Devo, Sisters Of Mercy und allerlei Psychedelik – und
Krautrock. Als ich 10 Jahre alt war, kauften mir meine Eltern meinen
ersten Synthesizer. Ein digitaler Yamaha Synthi mit so vielen geilen
Effekten!!! Ich besuchte dann auch die Musik-Schule und lernte mit
den Geräten umzugehen. Vor ein paar Jahren baute ich dann auch meine
ersten eigenen Geräte. Ein Semimodularer Synthesizer von MFOS. Ein
paar Filter, einen Ringmodulator und natürlich den Cacophonator.
Am
liebsten arbeiten kann ich aber mit meinen beiden Korg MS-20 Geräten.
Außerdem liebe ich meine Effektpedalen. Egal ob analog oder digital!
TM:
Welche Künstler im Bereich Industrial, Ambient etc. inspirieren
dich? Irgendwelche prägenden Werke?
JW:
Es gibt da so viele großartige Alben. Für mich persönlich sind die
folgenden meine Favoriten:
Throbbing
Gristle - 20 Jazz Funk Greats
Nurse
with Wound - Chance Meeting On A
Whitehouse
- Dedicated to Peter Kurten
Maurizio
Bianchi - Symphony for a Genocide
Einstürzende
Neubauten – Kollaps
Prurient
– Roman
Außerdem
interessiere ich mich zur Zeit sehr für die Werke von John Duncan,
Leif Elggren, CM von Hausswolff, Karl Heinz Stockhausen, The Haters,
Herman Nietsch, Conrad Schnitzler, Jim O’rurke, Atrax Morgue,
Christoph Hehmann, ...
Geprägt
haben mich, glaube ich, aber sehr die älteren Sachen auf Hospital
Productions.
Aktuell
finde ich die Releases auf Posh Isolation, Narcolepsia, Fragment
Factory, Robert & Leopold, Jartecknet, Hasten och Korsett, Ideal,
Monolithische Aktion und Mazurka Editions sehr interessant und auch
inspirierend!!!
TM:
Wie sieht es mit anderen Kunstformen aus? Welche Art von Filmen,
Literatur etc. magst du?
JW:
Ich bin sehr interessiert an DADA und Fluxus! Und ich mag Fotokunst!
Vor allem die von Jan Saudec und Joel-P. Wittkin, antike
Aktfotografien, alte medizinische Fotografien, Totenfotogafie, usw.
Künstler
die mich faszinieren sind: Šarūnas Sauka, Johannes
Theodor Baargeld, die Wiener Aktionismus Gruppe, Max Ernst, Henning
Christiansen, Kurt Schwitters, Jesper Fabricius, Dr. Seuss,...
Was
meine Lesegewohnheiten angeht bin ich etwas nerdy! Ich mag Sci-Fi und
Fantasy! Zur Zeit lese ich jedoch die Bücher von Friedrich Jürgenson
über die Techniken mit den Toten kommunizieren zu können.
Nach
und nach habe ich für meine Tochter die Bücher besorgt die mich als
Kind absolut begeistert haben. Das waren z.B Wo die wilden Kerle
wohnen und Doktor Dolittle.
Ähnlich
sieht es dann auch mit den Filmen aus: Sci Fi, Fantasy, alte
Horrorfilme, Thriller, Stummfilme und ein wenig Schmutziges aus den
70er-80er Jahren
Ich
sehe mir ab und an zusammen mit meiner Frau Serien an! Twin Peaks,
Top Of The Lake, The Killing, Hannibal und Game Of Thrones
TM:
Wie schauen deine Pläne für die Zukunft aus?
JW:
Für die Zukunft stehen bei Geräuschmanufaktur
ein paar spannende neue Veröffentlichungen an! Sowohl von sehr
bekannten wie auch unbekannten neuen Künstlern. Ende des Jahres
kommt die erste 10“ und auch die erste LP auf dem Label heraus,
sowie zwei Compilations!
Ich
plane auch das Label weiter auszubauen, noch einen kleinen Verlag zu
gründen und interessante kleine Bücher, Hefte und ähnliches
herauszubringen. Mal schauen ob das was wird.
TM:
Ich bedanke mich für das Interview! Abschließende Grüße?
JW:
Auch dir möchte ich danken für dein Interesse
und das Interview! Beste Grüße an all die Unterstützer und Freunde
von Geräuschmanufaktur!!!
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