Frozen Ocean ist ein
russisches Ein-Mann-Projekt, welches seit 2005 aktiv ist und auf eine
große Anzahl von Veröffentlichungen zurückblicken kann. Die Musik
des einzigen Mitgliedes Vaarwel stellt zum Großteil eine relativ
interessante Mischung aus Ambient und Black Metal dar, welche in
Grundzügen an den Stil von Bands wie Paysage d'Hiver oder Darkspace
erinnert. Mit der 2013 erschienen EP „Vanviddsanger“ wandelt der
Russe jedoch auf gänzlich anderen Pfaden.
„Vanviddsanger“ bietet
rauen, rotzigen Black Metal, wie er zum Beispiel gerne von einigen
Underground-Puristen aus Finnland gespielt wird. Die gesamte
Produktion klingt ungeschliffen und roh, was jedoch bei dieser Form
von Black Metal nicht von vornherein negativ zu werten ist. Durch die
sehr kurze Spielzeit von gerade mal 16 Minuten und den besagten Stil
wirkt „Vanviddsanger“ schon fast wie ein klassisches Black Metal
Demotape, welches man auf CD gepresst hat, was sicherlich auch
keineswegs etwas Schlechtes ist.
Frozen Ocean verfährt auf
dieser EP – im Gegensatz zu seinen Ambient Black Metal Aufnahmen –
salopp gesprochen nach dem Prinzip: „Stumpf ist Trumpf“ und
bietet auf der kurzen Laufzeit pure Schnörkellosigkeit. Die Riffs
sind weitestgehend sehr einfach gehalten und werden in den acht
kurzen Liedern auch kaum bis gar nicht variiert. Dies erzeugt einen
fast schon punkigen Sound, der zum Beispiel im vierten Lied extrem
zum Tragen kommt. Die Drums ordnen sich den Gitarren unter und die
Vocals breiten sich in schroffer, direkter Form über der Musik aus.
So richtig rau und „primitiv“ eben. Doch gerade in einer Zeit, in
der zig Variationen und Neuinterpretationen den Black Metal
dominieren, stellt dieser Minimalismus für viele (vornehmlich
alteingesessene?) Hörer wohl einen nicht zu unterschätzenden Anreiz
dar. Ohne nennenswerte Momente der musikalischen Erleuchtung oder
Totalausfälle poltert sich „Vanviddsanger“ gewollt stumpf durch
seine 16 Minuten Spielzeit und erzeugt hierbei wohl genau das Gefühl,
das der Künstler erzeugen wollte.
Fazit: Rockiger, simpler
und rumpelig produzierter Black Metal, der genau weiß, was er
darstellen möchte und auch genau das abliefert. Sicherlich für
Freunde dieses Stils einen Blick wert, Fans von anspruchsvollerem und
abwechslungsreicherem Material werden jedoch nicht die große
Erfüllung darin finden. Jedoch ist anzunehmen, dass man sich dessen
sehr wohl bewusst war und ist.
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