Marco Malattia,
Inhaber des Independent Pornolabels “VANS LA FURKA VIDEOMALATTIE” und
Hauptdarsteller in den Produktionen, bringt schon seit einiger Zeit
gewalttätige und künstlerische Erotik heraus. „An Experiment in Shit“, eine
Zusammenarbeit mit dem Power Electronics/Death Industrial Projekt RxAxPxE,
welche den Titel „Adoration of Decline“ trug, und einige Foto-sets gehören zu
den Arbeiten Malattias, welche in Underground Porno- und extremen Musikzirkeln
Verbreitung fanden. Sein neuster Film „No Vaseline – The Great Porn Swindle“
hat unter anderem Lexa Zerdov und Helga Retard mit an Bord und hat so ziemlich alle
Qualitäten vorzuweisen, die Malattias bisherigen Output so interessant machten:
schamlose, unbarmherzige Pornografie, Perversion, eine beeindruckende,
künstlerische Note und satanische Darstellungen.
„No Vaseline“
ist pure Verdorbenheit, von vorne bis hinten. Endlos lange Szenen, in denen
Malattia seinen gepiercten Penis in die Münder der jungen Schauspielerinnen
stopft, das Einführen ganzer Hände und Analverkehr werden gezeigt, der
schweinische Charakter offenbart Malattias Gespür für die Materie. Alles wird
ausgiebig zelebriert, die Darstellungen sind erotisch und drastisch, teilweise
sogar schlichtweg brutal, und der Fokus liegt ganz klar auf den sexuellen Akten
– kein Dialog, keine Ablenkung. Alle Teilnehmer tragen diverse Masken, was eine
Aura von Anonymität aufkommen lässt und die intensiven, wundervoll
choreographierten sexuellen Akte noch stärker gewichtet. Die Frauen machen ihre
Aufgabe sehr gut, ihre Staturen reichen von schlank bis etwas fülliger und sie
schaffen stets den Spagat zwischen ästhetischem und natürlichem Aussehen, was „No
Vaseline“ von der sterilen, leblosen Mainstreampornografie abhebt, die man
mannigfach auf den gängigen Plattformen geboten bekommt. Die natürliche
Schönheit der Frauen, die Brutalität und Malattias maskuline Präsenz erinnern
etwas an den Geist der frühen Gonzofilme, was dem Werk sehr gut steht. Lässt
sich da etwa ein wenig Jamie Gillis Huldigung erkennen, Herr Malattia?
Was den Film aber
wirklich von anderen abhebt ist die Perversion. Malattia uriniert in ausgedehnte
Polöcher, dringt in fäkalienverschmierte Körperöffnungen ein und tunkt Frauen
in Badewasser. Eine besonders gutgemachte Szene zeigt zwei Frauen, die Malattia
oral befriedigen, woraufhin eine Frau aus heiterem Himmel auf seinen erigierten
Penis kotzt. Die Darstellungen von paraphilen Akten, welche mit Körperflüssigkeiten
und Exkrementen zusammenhängen, ist sehr gut gelungen und zeichnet den Film am
meisten aus. Golden Showers werden verabreicht, Messbecher werden volluriniert
und ausgetrunken und in einer der eindrucksvollsten Szenen bricht eine junge
Dame einer anderen jungen Dame in ihr klaffendes Geschlecht. Malattia macht
keine halben Sachen und schafft es, anziehende und grausame Perversionen
darzustellen, die zu keiner Sekunde gestelzt oder unauthentisch wirken.
Weiterhin entsteht durch die Vielfältigkeit der Szenen ein angenehm
actionreiches Tempo, was die Szenen noch etwas deftiger wirken lässt.
Trotz seiner Verwurzelung im Hardcore Porno, hat “No Vaseline” einige
künstlerische Vorzüge zu bieten. Die Bearbeitung der Aufnahmen sollte einige
der aufmerksameren Zuschauer an die Werke eines gewissen Lucifer Valentine
erinnern, selbiges gilt für die Art, in der Pornografie und satanische Symbolik
miteinander verschmelzen. Malattia ist aber keineswegs ein Nachmacher, „No
Vaseline“ hat seine eigene Identität und ist kein drittklassiges Vomit Gore
Ripoff. Die experimentelle Note verstärkt die Wirkung der rauen Szenen und
lässt „No Vaseline“ wie eine Szene aus einem perversen, gestörten Geist
erscheinen. Der Harsh Noise Score, welcher von Malattia unter dem Namen
ZeroGravityToilet komponiert wurde, interagiert
sehr schön mit den Bildern.
Fazit: „No Vaseline – The Great Porn Swindle“ präsentiert Malattia auf der
Höhe seines Schaffens. Schmutzige, perverse Pornographie voller Koprophilie,
die von einigen schönen experimentellen Spielereien abgerundet wird. Kein
Verkünstlichung, keine aufgesetzte Moral und keine Kompromisse – nur pure Perversion,
die auf die krudeste und widerwärtigste Art inszeniert wurde (was natürlich die
beste Herangehensweise ist, die man in der Pornografie haben kann). Sehr
empfehlenswert!
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