Sonntag, 30. November 2014

SPECIAL: DER ÄGYPTISCHE GOTT SETH - MAGIE UND GESCHICHTE




Obwohl die ägyptische Kultur verhältnismäßig häufig in westlichen Kulturerzeugnissen aufgegriffen wird (Iron Maidens Album „Powerslave“ und Filme wie „Die Mumie“ fallen einem spontan ein) und viele der ikonischen Symbole wie zum Beispiel die Pyramide hinlänglich bekannt sind, erweckt es doch den Anschein, dass ernsthafte Auseinandersetzungen mit der ägyptischen Mythologie etwas nicht so ganz alltägliches sind. Im Gegensatz zur weitverbreiteten germanischen bzw. nordischen Götterwelt, ist die der alten Ägypter in unseren Breitengraden um einiges unbekannter, obwohl vereinzelte Götter (z.B. Osiris und Horus) auch hier keine unbekannten Namen sind. Bei dem Gott Seth (auch Sutekh genannt) ist dies jedoch nicht der Fall. Oft als stupider Vorreiter des christlichen bzw. jüdischen Satans abgetan, mag Seth für die meisten unvermarktbar, ja geradezu uninteressant wirken. Dass dies jedoch nicht für okkulte und magische Zirkel gilt, beweisen die Bücher „Io Erbeth – Mythos und Magie des ägyptischen Gottes Seth“ von Frank Lerch und Frater Eremors „Im Kraftstrom des Satan-Seth“, welche den Mythos von zwei sehr unterschiedlichen, sich ergänzenden Seiten beleuchten und beweisen, wie interessant er eigentlich ist.


Sonntag, 9. November 2014

SPECIAL: TERROR ISLAND OVERKILL REVIEW UND INTERVIEW - AMATEURSPLATTER AUS DEM NORDEN DEUTSCHLANDS




Der deutsche Amateursplatter ist nicht nur international sehr hoch angesehen, sondern erfreut sich auch einer langen Tradition. In den späten 80ern (bzw. frühen 90ern) schnappten sich Leute wie die fürstenfeldbruck'sche Splatterikone Olaf Ittenbach oder Trash-Guru Andreas Schnaas ihre VHS Kameras und drehten ohne nennenswerte finanzielle Mittel oder technisches Know-How krude Hommagen an die Genrefilme, welche damals rechtlich einen noch schwereren Stand hatten als es heute der Fall ist (und vielleicht gerade deshalb eine solche fanatische Anhängerschaft um sich scharren konnten). Diese Werke haben sich unter anderem dadurch ausgezeichnet, dass sie an banal „deutschen“ Schauplätzen, wie sie wirklich jeder kennt, gedreht wurden, was fanintern zur liebevollen Genrebezeichnung „Wald und Wiesensplatter“ führte. Heutzutage sind die technischen Mittel und Vertriebswege andere, die Vorbilder haben sich geändert und somit auch die Filme, welche die Amateurlandschaft hervorbringt. Umso erfreulicher ist es, wenn sich noch ein deutscher Filmemacher diesem (rustikalen?) Subgenre annimmt und mit unverblümter Selbstgefälligkeit drauf lossplattert, ohne die schlechte Kopie eines Hollywoodfilmes sein zu wollen. So hat sich zwischen all den mittelmäßigen Rip-Offs und verwaschenen, alten Helden ein Mann hervorgetan, der diese vergessene Kunst weiterhin hochhält: Marius Thomsen. Thomsen drehte von 2000 bis 2007 die Knochenwald Trilogie, welche im Jahre 2008 als 2-Disc Collection veröffentlicht wurde. Die drei Filme um den psychopathischen Killer Mike Mansfield stellen nicht nur eine Verbeugung vor dem klassischen Slasherfilm der 80er Jahre dar, sondern sind auch perfekte Beispiele für deutsche Amateurkost ala „Violent Shit“. Nach Jahren des Wartens präsentiert uns Thomsen seinen neuen Geniestreich „Terror Island Overkill“, welcher zwar mehr vom Actionkino der 80er als vom Slasher-Genre beeinflusst wurde, aber genau das abliefert, was die Fans schon so sehr an Knochenwald liebten. Im folgenden wird hier die Rezension zum neuen Werk, sowie ein ausführliches Interview mit dem Regisseur präsentiert.



Samstag, 1. November 2014

REVIEW: THÜRINGER MÖRDERINNEN - FRAUENSCHICKSALE ZWISCHEN LIEBE UND SCHAFOTT (Frank Esche und Wolfgang Krüger, Kirchschlager Verlag)



Beim Gedanken an Serienmorde und Gewaltverbrechen denkt die Mehrheit der Leute wohl automatisch das Bild eines männlichen Täters im Kopf. Zum einen ist die Gewalt als solche traditionell eher männlich konnotiert - das Triebverbrechen sowieso – und zum anderen weil die (oftmals medial ausgeschlachteten) Berichterstattungen um Jack the Ripper, Ted Bundy, Peter Sutcliffe und vergleichbare Täter offenbar die Rollen in den Köpfen der Öffentlichkeit klar aufgeteilt haben: der Mann ist der prototypische, triebgesteuerte Aggressor, die Frau das Opfer. Natürlich ist der (Serien-)mord eine Männderdomäne, gar keine Frage, doch dass dieses Schema gerade in unserer heutigen Zeit antiquiert, wenn nicht sogar grob falsch ist, erweist sich bei näherem Hinsehen als unumstößliche Tatsache. Die Blutgräfin Elizabeth Bathory ist hierfür ein gutes Beispiel, ebenso die Serienmörderin Aileen Wuornos, deren Geschichte in „Monster“ verfilmt wurde und die zahlreichen Fälle von Baby- und Kindsmord, welche in der jüngeren Vergangenheit durch ihre eigenen Mütter begangen wurden. Dass sich der weibliche Mord jedoch nicht auf bloß die Moderne (oder die Annalen der Vergangenheit) beschränkt, beweist Buch „Thüringer Mörderinnen – Frauenschicksale zwischen Liebe und Schafott“. Dieses wurde von Frank Esche und Wolfgang Krüger verfasst und stellt uns 21 verschiedene Fälle vor, welche sich zwischen dem 19. und dem frühen 20. Jahrhundert zugetragen haben.