Antrophullus
und Hyroniemus sind zwei Mönche, welche auf der Suche nach
halluzinogenen Pflanzen durch die Wälder streifen. Schlussendlich
erreichen sie auch die Burg Weibertreu, ohne zu wissen, was es mit
ihr auf sich hat. Diese wird nämlich von Zombies bewohnt, welche
sich tagein tagaus gegenseitig zerstückeln und den Garaus machen.
Ein bitterböser Kampf beginnt.
“Schlachten
auf Burg Weibertreu” ist ein Film der “E.O.L.P. Movie Creations &
Action Maniacs” Crew, welche ein Kollektiv (oder, nüchterner
formuliert: ein Zusammenschluss von Freunden) darzustellen scheint,
welches sich der Produktion von trashigem Amateursplatter
verschrieben hat. Dieses (offenbar einzige?) Erzeugnis, welches auf
dem Cover als “Der Ultimative Avantgarde Gore Trash Low Budget Film
Aus Baden Württemberg” (sic!) beworben wird, wurde Eigenangaben
zufolge zwischen 2001 und 2013 gedreht und ist lediglich über die
Macher als DVD-R zu beziehen.
Der
Titel und die eigens angefertigte Beschreibung sind Programm.
“Schlachten auf Burg Weibertreu” ist eine Ansammlung von
Splatterszenen, welche sketchartig und relativ zusammenhangslos
aneinandergereiht wurden. Die lose Rahmenhandlung nimmt kaum Platz
im eigentlichen Geschehen ein und die Macher verzichten auf einen
Spannungsaufbau. Demzufolge ist der Film nicht mehr und nicht weniger
als eine pure Schlachtplatte, welche – und man möge den erneuten
Vergleich verzeihen – wohl am ehesten mit den frühsten von Andreas
Schnaas' Frühwerken vergleichbar ist.
Der
deutsche Amateursplatter dieses Kalibers war immer schon ehrliche
Kost und Bewanderte wissen, was sie erwartet. Es wird entweidet, mit
Säge und Beil amputiert und in Großaufnahme im Blut
herumgeplatscht. Wie man es nicht anders kennt, sind die Effekte
keineswegs undurchschaubar und wirklich Atemberaubendes bleibt einem
verwehrt. Dennoch sind der bloße Overkill und die kernige
Bodenständigkeit eines solchen Werkes wohl eher das Verkaufsargument
und hier enttäuscht “Schlachten auf Burg Weibertreu” nicht.
Jedoch
ist mit aller Deutlichkeit festzuhalten, dass es sich hier um einen
Film handelt, der um einiges mehr “Low Budget” und “Amateur”
ist, als es beim durchschnittlichen “Low Budget Amateur Splatter”
der Fall ist. Am ehesten kann der Vergleich zu “Violent Shit 1”
gezogen werden, sowohl was Wirkung, als auch Schwächen und
Holprigkeit angeht. Es ist klar ersichtlich, dass es sich hier um ein
Freizeitprojekt von Fans handelt, welche keine kommerziellen
Ambitionen hegen. Das, was für eine gewisse Sorte von Amateur-Purist
ein Gruß aus längst vergangener Zeit sein könnte, dürfte selbst
für “moderne” Freunde solcher Filme wohl doch etwas zu ungestüm
sein. Doch E.O.L.P. spielt diesbezüglich mit offenen Karten und
heuchelt keine falschen Qualitäten vor.
Nicht
fehlen darf natürlich der Humor, welcher ebenso zweischneidig und
subjektiv ist, wie der gesamte Rest auch. Auf der Klippe zwischen
charmant und albern hin und herschwankend, bietet E.O.L.P. zum
Beispiel einige Anspielungen auf Monty Python und – wie so häufig
– die Metalkultur.
Fazit:
Sehr ungeschliffener und roher Amateurspaß aus Deutschland, der sich
selbst absolut nicht ernst nimmt. “Schlachten auf Burg Weibertreu”
unterhält, wenn man sich mit dieser Form von gewollter
Qualitätsarmut und Reduktion auf das Wesentliche anzufreunden weiß.
Low Budget Splatterfans können den Baden Württembergern eine Chance
geben, Freunde von Professionalität sind anderweitig viel besser
bedient.
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