Kaum ein Themengebiet wird
so häufig missverstanden, fehlinterpretiert, zu Unrecht verdammt
und/oder verherrlicht, inszeniert und in gewissem Maße propagiert
wie der linkshändige Pfad. Wer schon einmal versucht hat, sich auf
neutrale und objektive Art einen Überblick über diesen Bereich zu
verschaffen, wird sicherlich wissen, woher diese Missverständnisse
stammen. Der unbewanderte Leser wird zunächst auf eine Vielzahl von
tendenziösen, unsachlichen und gegebenenfalls schlichtweg falschen
Informationen stoßen, welche ein unvollkommenes Bild einer
vielfältigen ideologischen Strömung vermitteln. Gerade aufgrund des
Facettenreichtums und der verschiedenen Auslebungen des linkshändigen
Pfades, liegt es in der Natur der Sache, dass prominentere Namen wie
LaVey oder Crowley gerne als „alleinige Vorherrschaft“
wahrgenommen und andere, gleichwertige Interpretationen ignoriert
werden. Sicherlich ist es nicht schwer, sich selektiv über gewisse
Personen und Strömungen zu informieren, doch sachliche Übersichten
über das gesamte Spektrum sind um einiges rarer gesät.
Mit seinem Buch „Lords
of the Left-Hand Path“ schließt Stephen E. Flowers diese
Marktlücke, wenn man es denn so nennen möchte. Dieser hat nicht nur
einen Doktortitel in germanischer und keltischer Philologie, sondern
ist auch Leiter des „Temple of Set“, einer okkulten Vereinigung
in den USA. Laut Eigenaussage ist das Buch das Ergebnis einer
jahrelangen Studie und soll als neutrales und sachliches Kompendium
dienen.