Mittwoch, 23. März 2016

REVIEW: WOMBSTOMP - PASSION TO ABORT (Goregrind)



Mit dem Vollalbum “Passion to Abort” schickt Splatter Zombie Records die deutschen Grind-Neulinge Wombstomp ins Rennen. Genanntes Label ist sich nicht nur gerade am etablieren, sondern scheint auch als eine Art Anlaufstelle für junge Talente im Bereich des Porn- und Goregrind – vor allem aus deutschen Landen - zu fungieren. Wie gewohnt wurde den Newcomern hier ein professionelles und hochkarätiges Album Release spendiert, das sich wahrlich sehen lassen kann.

Thematisch befassen die Herren um Wombstomp (namentlich Nico, Bam, Futti und Habib) – neben der gängigen Misogynie und Pornografie-Huldigung – vornehmlich mit dem Themenbereich “Abtreibung”. Nicht nur der Name der Gruppe und des Albums, sondern auch die geschmackvollen Illustrationen sind auf dieses Leitmotiv abgestimmt. Jedoch darf natürlich nicht vergessen werden, dass man es hier – wie im Grind nicht unüblich - eher mit überzogenem Schwarzhumor, als mit “wirklicher” Menschenverachtung zu tun hat.




Was Gestaltung und Inhalt angeht, ist “Passion to Abort” sicherlich interessiert daran, sich nicht zu weit vom Altgedienten wegzubewegen. Musikalisch liefern Wombstomp allerdings eine doch etwas herausstechendere Leistung ab. Statt digitalen Blastbeats und glitchiger PC-Produktion, bekommt der Käufer hier einen sehr bodenständigen und analog-musikalischen Klang geboten. Aushängeschild ist hierbei das Schlagzeug, das – ebenso wie der Rest der Instrumente – eher schleppende Rhythmen als unaufhörliches Gehämmere sucht.


Vielleicht wäre es gar nicht so weit hergeholt, den Stil Wombstomps als rockigen Goregrind mit Homemade-Garagenband Flair zu betiteln. Hier und da fühlt man sich an Last Days of Humanity erinnert, ohne jedoch den Drang zu verspüren, Wombstomp des Plagiarismus' bezichtigen zu wollen. Passend zur musikalischen Untermalung kommen die Vocals etwas “blubbernd” und dunkel daher. Einerseits erweist sich dies dem Klang gegenüber als zuträglich, andererseits wünscht man sich hier und da etwas mehr Stärke, was den besagten Gesang angeht. Obwohl das Konzept zweifelsohne funktioniert, ist “Passion to Abort” gerade dann am besten, wenn Wombstomp etwas fetziger und schneller als sonst auffahren. Hier ist “Metallicunt” ein treffendes Beispiel.




Fazit: Solides Debütalbum mit mehr Charakter, als man es mitunter gewohnt ist. Freunde von slam- und grooveaffinem Material können einen Blick riskieren, Porngrind Fans könnten eventuell mit dem kernigen Klangkonzept einige Startschwierigkeiten haben. So oder so ist “Passion to Abort” von Wombstomp ein hörenswertes und ambitioniertes Album.

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