Mit dem Vollalbum
“Passion to Abort” schickt Splatter Zombie Records die deutschen
Grind-Neulinge Wombstomp ins Rennen. Genanntes Label ist sich nicht
nur gerade am etablieren, sondern scheint auch als eine Art
Anlaufstelle für junge Talente im Bereich des Porn- und Goregrind –
vor allem aus deutschen Landen - zu fungieren. Wie gewohnt wurde den
Newcomern hier ein professionelles und hochkarätiges Album Release
spendiert, das sich wahrlich sehen lassen kann.
Thematisch befassen
die Herren um Wombstomp (namentlich Nico, Bam, Futti und Habib) –
neben der gängigen Misogynie und Pornografie-Huldigung –
vornehmlich mit dem Themenbereich “Abtreibung”. Nicht nur der
Name der Gruppe und des Albums, sondern auch die geschmackvollen
Illustrationen sind auf dieses Leitmotiv abgestimmt. Jedoch darf
natürlich nicht vergessen werden, dass man es hier – wie im Grind
nicht unüblich - eher mit überzogenem Schwarzhumor, als mit
“wirklicher” Menschenverachtung zu tun hat.
Was Gestaltung und
Inhalt angeht, ist “Passion to Abort” sicherlich interessiert
daran, sich nicht zu weit vom Altgedienten wegzubewegen. Musikalisch
liefern Wombstomp allerdings eine doch etwas herausstechendere
Leistung ab. Statt digitalen Blastbeats und glitchiger PC-Produktion,
bekommt der Käufer hier einen sehr bodenständigen und
analog-musikalischen Klang geboten. Aushängeschild ist hierbei das
Schlagzeug, das – ebenso wie der Rest der Instrumente – eher
schleppende Rhythmen als unaufhörliches Gehämmere sucht.
Vielleicht wäre es
gar nicht so weit hergeholt, den Stil Wombstomps als rockigen
Goregrind mit Homemade-Garagenband Flair zu betiteln. Hier und da
fühlt man sich an Last Days of Humanity erinnert, ohne jedoch den
Drang zu verspüren, Wombstomp des Plagiarismus' bezichtigen zu
wollen. Passend zur musikalischen Untermalung kommen die Vocals etwas
“blubbernd” und dunkel daher. Einerseits erweist sich dies dem
Klang gegenüber als zuträglich, andererseits wünscht man sich hier
und da etwas mehr Stärke, was den besagten Gesang angeht. Obwohl das
Konzept zweifelsohne funktioniert, ist “Passion to Abort” gerade
dann am besten, wenn Wombstomp etwas fetziger und schneller als sonst
auffahren. Hier ist “Metallicunt” ein treffendes Beispiel.
Fazit: Solides
Debütalbum mit mehr Charakter, als man es mitunter gewohnt ist.
Freunde von slam- und grooveaffinem Material können einen Blick
riskieren, Porngrind Fans könnten eventuell mit dem kernigen
Klangkonzept einige Startschwierigkeiten haben. So oder so ist
“Passion to Abort” von Wombstomp ein hörenswertes und
ambitioniertes Album.
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