Freitag, 1. Januar 2016

REVIEW: KABBALA, QLIPHOTH UND DIE GOETISCHE MAGIE (Thomas Karlsson)



Thomas Karlsson ist ein Tausendsassa wie er im Buche steht. Der aus Schweden stammende Okkultist ist nicht nur Autor und Gründer des magischen Orden Dragon Rouge, sondern auch Sänger der Band Therion und Dozent für westliche Esoterik an mehreren Universitäten. Eines der zentralen Werke seines literarischen Schaffens (und der Welt der okkulten Literatur) ist “Kabbala, Qliphoth und die Goetische Magie”. Hier liefert der Schwede nicht nur grundlegende Informationen zu der Kabbala und der Goetia, sondern beschreibt auch praktische Arbeiten mit den Systemen.

Zunächst einmal besticht “Kabbala, Qliphoth und die Goetische Magie” schlichtweg durch die enorme Fülle an Informationen. Karlssons Ausführungen sind hierbei keineswegs kryptisch bzw. nur mit Vorkenntissen zu verstehen. Er klärt zunächst Grundlegendes und führt den Leser in geschichtliche Rahmenereignisse, religiöse Zusammenhänge und verschiedene Gedankengänge, zum Beispiel über die Herkunft des Bösen, ein. Gerade im ersten Teil, der die Kabbala behandelt, präsentiert sich “Kabbala, Qliphoth und die Goetische Magie” primär als relevantes Nachschlagewerk, welches wertfrei Fakten in akademischer Manier zu übermitteln vermag.




Sowohl was die Goetia als auch die Kabbala angeht, sorgt Karlsson für ein detailliertes, nüchternes und klares Basiswissen, welches anderweitig aus mehreren (Primär- und Sekundär-)quellen zusammengesucht werden müsste. Insofern funktioniert “Kabbala, Qliphoth und die Goetische Magie” nicht zuletzt als eine Art Nachschlagewerk, welches stellenweise strukturell für solche Zwecke geradezu konzipiert zu sein scheint. Hervorzuheben sind hier definitiv die Tabellen, welche zum Beispiel die einzelnen Qlipha den dazugehörigen Chakren, alchemistischen Vorgängen und Metallen zuordnen oder angeben, welche hebräischen Buchstaben mit welchen Elementen, Zahlen und Tarotkarten harmonieren.



Die andere Seite von “Kabbala, Qliphoth und die Goetische Magie” ist die der Anwendung. Karlsson ist kein bloßer Theoretiker, sondern praktizierender Okkultist. So ist es wenig verwunderlich, dass sein Buch sich auch (oder vornehmlich) an jene richtet, welche ähnliche Ambitionen hegen. Auch hier bietet “Kabbala, Qliphoth und die Goetische Magie” dieselben Vorzüge, welche auch den “nüchternen” Bereich bestimmen: Sachlichkeit, Nachvollziehbarkeit und detaillierte Erklärungen, welche auf der untersten Stufe anfangen und sich bis in die komplexesten Winkel der Thematik ziehen.

Besonders wertvoll ist hierbei seine Beschreibung der Qliphoth bzw der einzelnen Qlipha. Hier werden nicht nur Erfahrungen und die zugrundeliegenden magischen Prinzipien wirklich haarklein beschrieben, sondern auch direkte Anleitungen zu Beschwörungen und Meditationen zur Verfügung gestellt. Auch hier ist die Fülle an Material und die kompakte, übersichtliche Zusammenverfassung bewundernswert. Chakren, Mantras, Sigillen und alles, was irgendwie gebraucht werden könnte, um magischer Arbeit nachzugehen ist übersschaubar aufgelistet. Selbiges gilt analog für die Dämonologie der Goetia und die damit verbundenen Invokationen und Evokationen. Sämtliche Informationen werden ohne irgendwelche Geheimniskrämereien auf dem metaphorischen Silbertablett serviert und von allen Seiten beleuchtet.




Fazit: “Kabbala, Qliphoth und die Goetische Magie” ist wohl eines der nützlichsten und besten Bücher, die es in diesem Themenbereich zu finden gibt. Thomas Karlssons Werk bietet dem Leser quasi alles, was er brauchen könnte, ganz egal welche Ziele er verfolgt. Die Erklärungen sind detailliert und tiefgründig und der Aufbau absolut grandios. Höchstwertung!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen